In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) gilt die Ernährung als fundamentaler Baustein für Gesundheit und Wohlbefinden. Ein Gericht, das in diesem Zusammenhang besonders hervorsticht, ist Reiscongee – ein sanfter, nährender Brei, der nicht nur die Verdauung stärkt, sondern auch zur Blutbildung beitragen kann. Ich hatte kürzlich das Vergnügen, dieses wunderbare Gericht selbst zuzubereiten und möchte meine Erfahrungen, ergänzt um die wohltuenden Eigenschaften der individuellen Zutaten, mit Dir teilen.
Vor meiner Ausbildung habe ich noch nie etwas von Congee gehört und hatte da so meine Bedenken... In Erinnerungen schwelgend, als Opa seinen Haferschleim mit murren aß, um seine Verdauungsprobleme in den Griff zu bekommen, war ich zuerst nicht sonderlich angetan. Die Konsistenz ist für manch einen gewöhnungsbedürftig :) Aber ich muss sagen, ich war positiv überrascht!!
Dann nehmen wir mal das Ganze etwas genauer in Augenschein:
Was ist Reiscongee?
Reiscongee, auch bekannt als Reisporridge, ist ein traditionelles asiatisches Gericht, das hauptsächlich aus langsam gekochtem Reis in viel Wasser besteht. Diese einfache Basis kann individuell mit verschiedenen Zutaten verfeinert werden, je nach Geschmack oder gewünschtem gesundheitlichem Nutzen. In der TCM wird Congee besonders geschätzt, da es als leicht verdaulich gilt und als stärkend für den Magen und die Milz angesehen wird.
Die Zubereitung von Reiscongee
Die Zubereitung von Reiscongee ist erstaunlich simpel, erfordert jedoch Geduld, da der Reis langsam zu einer weichen, fast cremigen Konsistenz gekocht wird. Hier ist ein einfaches Grundrezept, ergänzt durch spezielle Zutaten für die Stärkung des Verdauungssystems und den Blutaufbau:
Grundrezept:
Beginne mit einem Teil Reis auf sechs bis zehn Teile Wasser. Der Reis wird langsam gekocht, bis er aufbricht und eine porridgeartige Konsistenz annimmt. Dies kann je nach gewünschter Dicke zwischen einer und mehreren Stunden dauern.
Zusatz von nährstoffreichen Zutaten:
Gojibeeren:
Bekannt für ihre antioxidativen Eigenschaften und Fähigkeit, das Immunsystem zu stärken.
Jujubedatteln:
In der TCM werden sie zur Beruhigung des Geistes und zur Unterstützung der Verdauung verwendet.
Frischer Kurkuma:
Ein kraftvolles entzündungshemmendes Mittel, das auch die Verdauung fördert.
Fenchelsamen:
Bekannt für ihre krampflösende Wirkung, können sie bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Krämpfen helfen.
Eine Karotte:
Reich an Beta-Carotin, trägt sie zur Stärkung des Immunsystems bei und unterstützt die Verdauung.
Wie ich mein Reiscongee zubereite:
Die Zubereitung von Reiscongee ist einfach und schnell vorbereitet. Achtung beim frischen Kurkuma!! Ich war so naiv und hab das kleine Farbenwunder ohne Handschuhe geschält und geschnitten :) Das Zeug färbt Deine Finger gelb, als wärst Du Kettenraucher *g*
Hier ist ein Rezept, das ich benutzt habe:
100 gr Reis
1 L Wasser
eine Hand voll Gojibeeren
2 Jujubedatteln
1 frisches Stück Kurkuma
1 Teelöffel Fenchelsamen
1 Karotte, in Scheiben geschnitten
Ich verwende Parboiledreis, da der leichter verdaulich, schneller zubereitet und nicht gewaschen werden muss.
Die Gojibeeren, Jujubedatteln, Kurkuma, Karotte und Fenchelsamen hinzufügen und alles für mindestens 2 - 4 Stunden köcheln lassen.
Immer wieder mal umrühren, damit zum Ende der Kochzeit nichts am Boden anbrennt.
Das Reiscongee servieren und gerne mit Soja oder anderen traditionellen chinesischen Gewürzen genießen.
Tipp:
Ich habe einen teil der eher unbekannten Zutaten aus meinem Lieblingsshop "ProHviant". Den Link dazu findest Du auf meiner Seite ;)
Die heilende Wirkung der Zutaten nach TCM
In der TCM wird jedes Lebensmittel nicht nur nach seinem Geschmack oder seiner Nährstoffdichte bewertet, sondern auch nach seiner Energie und seinem Einfluss auf den Körper. Reiscongee bildet eine ausgezeichnete Basis, die leicht verdaulich ist und das Qi stärkt.
Gojibeeren
werden in der TCM genutzt, um die Leber zu nähren, das Blut zu stärken und die Augen zu unterstützen.
Jujubedatteln
harmonisieren die Magenenergie, nähren das Blut und beruhigen den Geist.
Kurkuma
fördert die Bewegung des Qi und lindert Schmerzen, was besonders bei Verdauungsstörungen nützlich ist.
Fenchelsamen
unterstützen den Magen, lindern Kälte und fördern die Verdauung.
Karotten
stärken ebenfalls das Qi und nähren das Blut.
Mein persönliches Fazit
Die Zubereitung von Reiscongee war eine kleine Herausforderung, was allerdings nichts mit der Zubereitung zu tun hatte. Eher eine Kopfsache... wie heisst es so schön: Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht :). Die Kombination der spezifischen Zutaten, ausgewählt aufgrund ihrer positiven Eigenschaften für Verdauung und Blutaufbau, hat dieses Gericht allerdings zu einem wahren Kraftpaket der Nährstoffe gemacht. Es ist unglaublich befriedigend zu wissen, dass jede Zutat einen spezifischen Zweck erfüllt und zudem auch noch unglaublich lecker schmeckt.
Schreib mir gerne in die Kommentare, ob Du schon mal Reiscongee gekocht hast und wie es Dir damit ging!!