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Indischer Lorbeer vs. Europäischer Lorbeer

Monika Bock • 8. September 2024

WARUM MIT LORBEER IN INDISCHEN REZEPTEN MEIST NICHT „ECHTER LORBEER“ GEMEINT IST

Indischer Lorbeer Europäischer Lorbeer Lorbeerblätter Vergleich

Die Entdeckung eines unerwarteten Blattjuwels


Als ich gestern Abend in einem indischen Restaurant zu Gast war, entdeckte ich beim Genuss des aromatischen Reisgerichts ein ungewöhnliches Blatt zwischen den Gewürzen. Neugierig geworden, erfuhr ich vom freundlichen Restaurantchef, dass es sich hierbei um ein indisches Lorbeerblatt handelte. Diese Erkenntnis weckte mein Interesse an den Unterschieden zwischen dem indischen und dem europäischen Lorbeer.


Der echte Lorbeer (Laurus nobilis) ist ein immergrüner Baum, der hauptsächlich im Mittelmeerraum heimisch ist. Seine Blätter werden seit Jahrhunderten als Gewürz und als Heilmittel verwendet. Sie haben ein charakteristisches würziges Aroma und werden oft in herzhaften Suppen, Eintöpfen und Saucen verwendet.

In der indischen Küche werden jedoch in der Regel die Blätter des indischen Lorbeers (Cinnamomum tamala) verwendet. Er wird auch Mutterzimt oder Tejpat (sprich: Tetsch-Patt) genannt. Der indische Lorbeer ist ebenfalls ein immergrüner Baum, der in Indien, Nepal und Bhutan heimisch ist. Mutterzimt wird ähnlich verwendet wie der echte Lorbeer, nämlich mitgeschmort. Er hat Aroma allerdings ein anderes Aroma.


Optische Unterschiede:

Auf den ersten Blick lassen sich die beiden Lorbeerarten gut unterscheiden. Während der europäische Lorbeer (Laurus nobilis) große, glänzende, dunkelgrüne Blätter mit einer spitzen Form und gefiederten Adern aufweist, sind die Blätter des indischen Lorbeer (Cinnamomum tamala) eher länglich und schmal, mit einer deutlichen Mittelader und links und rechts daneben eine weitere Ader, die vom Stängel bis zur Spitze verläuft. Er wird auch Mutterzimt oder Tejpat (sprich: Tetsch-Patt) genannt. Auch die Oberflächenstruktur unterscheidet sich, da die Blätter des indischen Lorbeer eine leicht raue Oberfläche besitzen.


Geschmackliche Unterschiede:

Neben den optischen Merkmalen unterscheiden sich die beiden Lorbeerarten auch im Geschmack deutlich. Während der europäische Lorbeer einen kräftigen, würzigen Geschmack mit leicht bitterem Unterton aufweist, ist der indische Lorbeer wesentlich milder und aromatischer. Er verströmt Noten von Zimt (daher Mutterzimt), Eukalyptus und Minze, was ihn perfekt für die Verwendung in der asiatischen Küche macht.


Gesundheitliche Vorteile:

Beide Lorbeerarten sind reich an wertvollen Inhaltsstoffen und bieten zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Der indische Lorbeer zeichnet sich insbesondere durch seinen hohen Gehalt an ätherischen Ölen, Antioxidantien und Vitaminen aus. Er wird traditionell zur Stärkung des Immunsystems, zur Verbesserung der Verdauung und zur Linderung von Entzündungen eingesetzt.


Verwendung in der Küche:

Während der europäische Lorbeer vor allem in der mediterranen Küche Verwendung findet, z.B. in Eintöpfen, Marinaden oder als Gewürz für Fleischgerichte, ist der indische Lorbeer fester Bestandteil der indischen und südostasiatischen Küche. Hier wird er häufig in Reisgerichten, Curries oder Dals eingesetzt und verleiht den Speisen ein einzigartiges, aromatisches Aroma.


Fazit: 
Die Entdeckung des indischen Lorbeerblatt in meinem Reisgericht war ein wahrer Genussmoment, der mich dazu inspiriert hat, mich näher mit den Unterschieden zwischen den beiden Lorbeerarten auseinanderzusetzen. Ob in der Optik, im Geschmack oder in den gesundheitlichen Eigenschaften - jede Variante hat ihren ganz eigenen Charakter und findet in der jeweiligen Küche ihre perfekte Anwendung.


P.S.: Falls du also in indischen Rezepten auf „Lorbeer“ triffst und keinen indischen Lorbeer hast: Weglassen! :)

Das Aroma von Mutterzimt ist so subtil, dass es nicht wirklich auffällt, wenn du das eine Blatt einfach weglässt.



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Kartoffeln und Süßkartoffeln sind beides beliebte Knollengemüse, die in unzähligen Küchen auf der ganzen Welt zu finden sind. Obwohl sie oft synonym verwendet werden, gibt es einige wichtige Unterschiede in ihrer Herkunft, Verwendung, Nährwerten und gesundheitlichen Vorteilen. Herkunft und botanische Familie Kartoffel: Stammt ursprünglich aus den Anden Südamerikas. Gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) Süßkartoffel: Hat ihren Ursprung in Mittel- oder Südamerika. Gehört zur Familie der Windengewächse (Convolvulaceae) Verwendung in der Küche Kartoffel: Vielseitig einsetzbar: Kochen, Braten, Backen, Frittieren, Pürieren usw. Beliebt in herzhaften Gerichten wie Eintöpfen, Aufläufen, Suppen und Salaten. Grundlage für Pommes Frites und Chips. Süßkartoffel: Oft im Ofen gebacken, frittiert oder püriert. Passt gut zu süßen und herzhaften Aromen. Beliebt in Currys, Suppen, Salaten und als Beilage zu Fleisch oder Fisch. Nährwerte und Inhaltsstoffe (pro 100 g) Nährstoff Kartoffel Süßkartoffel Kalorien 76 kcal 86 kcal Kohlenhydrate 17 g 20 g Zucker 0.8 g 4.2 g Ballaststoffe 2.2 g 3 g Protein 2 g 1.6 g Vitamin C 19.7 mg 2.4 mg Kalium 425 mg 337 mg Beta-Carotin 0 µg 8509 µg Zusätzlich: Süßkartoffeln enthalten mehr Vitamin A, Ballaststoffe und Antioxidantien als Kartoffeln. Gesundheitliche Vorteile und Basenhaushalt Beide Knollen sind gute Quellen für komplexe Kohlenhydrate, Ballaststoffe und wichtige Nährstoffe. Sie tragen zu einem ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt bei, da sie basisch verstoffwechselt werden. Kartoffel: Reich an Kalium, das den Blutdruck reguliert und die Herzgesundheit unterstützt. Enthält resistente Stärke, die die Darmgesundheit fördert. Süßkartoffel: Reich an Beta-Carotin, das in Vitamin A umgewandelt wird und wichtig für die Sehkraft und das Immunsystem ist. Enthält Antioxidantien, die vor Zellschäden schützen. Gesundheitliche Wirkungen von Kartoffeln und Süßkartoffeln aus Sicht der TCM In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden sowohl Kartoffeln als auch Süßkartoffeln als heilsame Lebensmittel angesehen, die verschiedene gesundheitliche Vorteile bieten. Die TCM betrachtet Lebensmittel nicht nur nach ihrem Nährstoffgehalt, sondern auch nach ihrer Energie und den Auswirkung en auf den Körper. Kartoffeln in der TCM Kartoffeln (Solanum tuberosum) werden in der TCM als neutral bis leicht kühlend betrachtet und dem Element Erde zugeordnet. Sie haben einen süßen Geschmack, der dem Milz- und Magenmeridian zuträglich ist. Hier sind einige der gesundheitlichen Wirkungen von Kartoffeln aus Sicht der TCM: Stärkung der Milz und des Magens : Kartoffeln können helfen, die Funktion der Milz zu unterstützen, was wiederum die Verdauung fördert und bei der Umwandlung von Nahrung in Energie hilft. Feuchtigkeit ausleiten : Durch ihre leicht kühlende Natur können Kartoffeln dabei helfen, überschüssige Feuchtigkeit im Körper zu reduzieren, was besonders bei gesundheitlichen Problemen wie Ödemen oder Schweregefühl nützlich ist. Energetische Balance : Kartoffeln können dazu beitragen, die Energie zu harmonisieren und das Yin zu nähren, was besonders bei Müdigkeit und Erschöpfung hilfreich sein kann. Süßkartoffeln in der TCM Süßkartoffeln (Ipomoea batatas) gelten in der TCM als wärmend und sind ebenfalls dem Element Erde zugeordnet. Sie haben einen süßen Geschmack und wirken auf den Milz-, Magen- und Darmmeridian. Hier sind einige ihrer gesundheitlichen Wirkungen: Qi stärken : Süßkartoffeln sind bekannt dafür, das Qi zu stärken, insbesondere das der Milz und des Magens. Dies trägt zur allgemeinen Vitalität und Energie bei. Nahrung für das Yin : Sie helfen, das Yin zu nähren und können bei Zuständen wie Trockenheit im Körper, trockener Haut oder trockenem Mund hilfreich sein. Entgiftende Eigenschaften : Süßkartoffeln besitzen eine entgiftende Wirkung und können helfen, Toxine aus dem Körper zu entfernen. Regulierung des Blutzuckers : Obwohl sie süß sind, haben Süßkartoffeln eine positive Wirkung auf den Blutzuckerspiegel durch ihre langsam freisetzenden Kohlenhydrate. Zusammenfassung Insgesamt betrachtet, spielen sowohl Kartoffeln als auch Süßkartoffeln eine unterstützende Rolle in der TCM, indem sie die Verdauungsorgane stärken und zur allgemeinen Energie und Balance beitragen. Ihre unterschiedlichen thermischen Eigenschaften machen sie für verschiedene Zustände und Jahreszeiten geeignet, wobei Kartoffeln tendenziell mehr für feuchtere oder kühlere Zustände und Süßkartoffeln für trockenere oder kältere Zustände empfohlen werden. Es ist wichtig, diese Lebensmittel im Kontext der gesamten Ernährung und der individuellen Gesundheit zu betrachten, um ihre vollständigen Vorteile zu nutzen. Fazit: Kartoffeln und Süßkartoffeln sind beides nahrhafte und vielseitige Gemüsesorten mit jeweils eigenen Vorzügen. Während Kartoffeln sich durch ihren neutralen Geschmack und ihre vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten auszeichnen, punkten Süßkartoffeln mit ihrem süßen Aroma und ihrem hohen Gehalt an Vitamin A und Antioxidantien. Integriere beide Knollen in Deinen Speiseplan, um von ihren gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren und Deine Mahlzeiten abwechslungsreich zu gestalten! Ich hoffe, dieser Beitrag gibt Dir einen umfassenden Überblick über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Kartoffel und Süßkartoffel. :)
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